Pech-Serie für SVS Ströck

28.01.2013

 

Seit 2010 ist alles anders im europäischen Damen-Tischtennis: SVS STRÖCK, Partnerverein der Werner Schlager Academy,  betrat die Bühne und mischte zuerst Österreich und in weiterer Folge auch Europa kräftig durch.

 

 

 

Gewinn der grenzüberschreitenden Superliga 2010 /2011.

Österreichischer Meistertitel 2010 / 2011.

Finalist in der Europäischen Champions League 2011 / 2012.

Österreichischer Meister 2011 / 2012.

2012 / 2013 holte die Mannschaft mit den beiden Japanerinnen Yuki Nonaka und Aya Umemura, mit der mehrfachen rumänischen Europameisterin Daniela Dodean und den österreichischen Teamspielerinnen Li Qiangbing und Nicole Galitschitsch zum ganz großen Schlag aus: Der Titel in der Champions League und klarer Weise auch die Verteidigung des Österreichischen Meistertitel waren das große Ziel vor Saisonbeginn.

 

Und SVS STRÖCK startete auch souverän, fast unantastbar in die neue Saison.

Vier Spiele, vier Siege, Gruppensieg in der Champions-League-Vorrunde und der damit verbundene Aufstieg in das Semifinale der europäischen Königsklasse.

 

Auch in der Österreichischen Meisterschaft blieb SVS STRÖCK als einzige Mannschaft im Herbstdurchgang ohne Punkteverlust und führte in der Winterpause überlegen vor Linz-Froschberg die Tabelle an.

 

Und dann der „Horror-Jänner“.

Zunächst unterzog sich Daniela Dodean einer vermeintlich „kleinen“ Knie-Operation, während der sich aber herausstellen sollte, dass das lädierte rechte Knie  bereits durch einen Kreuzband-Anriss stark in Mitleidenschaft gezogen war. Aus der „perfekten Planung“, die OP Anfang Dezember so zu timen, dass Dodean, ab Anfang Jänner wieder voll ins Training einsteigen und schnellstmöglich wieder fit werden würde, wurde also Horrorszenario Nummer eins. Dodean wird noch einige Wochen oder gar Monate pausieren müssen. Wie lange entscheiden das Ärzteteam, die sportliche Führung mit den Trainern Mathias Habesohn  und Aya Umemura und Dodean selbst.

 

Kaum hatte die Klubführung den Ausfall Dodeans verkraftet und entsprechende Planungen vorgenommen, platzte die nächste „Bombe“.

Li Qiangbing ist schwanger.

Das alleine wäre in den Monaten Februar bis März (also bis nach Ende der CL-Saison) noch kein wirkliches Problem gewesen, Li Qiangbing wollte dem Klub bis zu ihrer Babypause noch alles geben.

 

Aber, wieder spielte das Schicksal Regie:

Bei einer weiteren Untersuchung stellte sich jetzt heraus, dass es sich im Fall von Li Qiangbing um eine Risikoschwangerschaft handelt und sie ab sofort keinen Sport mehr betreiben darf.

Also muss der Verein die ganz großen Ziele der Saison 2012 / 2013 schlichtweg abhaken. Aus der Sicht des Klubs ist es definitiv keine Option, Dodean oder Li Qiangbing zu Einsätzen zu „überreden“. Die Gesundheit auf der einen Seite bzw. das Leben eines heranwachsenden Menschen auf der anderen Seite sind uns viel zu wertvoll, um auch nur im Ansatz daran zu denken, eine derartige Gratwanderung zu riskieren.

 

Da das Regulativ des europäischen Verbandes aber vorschreibt, dass zum einen nur eine Asiatin (Spielertrainerin Umemura oder Nonaka) eingesetzt werden darf, zum anderen in Semifinale und Endspiel nur Spielerinnen antreten dürfen, die auch in der Vorrunde zumindest zweimal eingesetzt wurden, ist Österreichs regierender Meister SVS STRÖCK gezwungen, ausgerechnet im Halbfinale der Champions-League gegen Linz (2. Februar in Linz und am 8. Februar in der WSA in Schwechat) nur mit zwei Spielerinnen anzutreten und die Partie der Nummer-3-Spielerin w.o. zu geben.

Ein schwerer Schlag für die hochambitionierte Mannschaft und ein unerfreulicher (wenngleich auch kurzer) Zwischenstopp von SVS STRÖCK auf dem steten Weg nach oben. Auf dem Weg Richtung Europas Thron.

 

„Es tut uns für unsere Sponsoren, für unsere Anhänger, für die Medien und ehrlich gesagt auch für unsere Gegnerinnen leid, aber wir haben uns dem Regulativ zu beugen und anzuerkennen, dass man bei noch so perfekter Planung eine derartige Serie an Ereignissen nie vorhersehen und selbst dann auch nicht darauf reagieren kann“, sagt Klubmanager Martin Sörös, der aber gleich hinterher schickt:

„Keine Frage, unsere Chance, die ganz großen Ziele in dieser Saison zu verwirklichen liegt damit ab sofort bei 5 Prozent, aber selbst um diese Mini-Chance wird die Mannschaft mit einem Löwenherz kämpfen. Yuki Nonaka ist eine gefährliche Defensivspielerin, die definitiv alle Spitzenspielerinnen in Europa besiegen kann und unsere zweite spielberechtigte Spielerin Nicole Galitschitsch hat sich in den letzten Monaten dermaßen weiter entwickelt, dass sie für die eine oder andere Überraschung gut ist. Aber, wie gesagt, wir reden über 5 Prozent  . . .“

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